Filmkritik zu „Barbie“ in epd film

Die erste Realverfilmung der weltberühmten und polarisierenden Puppe überrascht mit originellen Ideen, verzettelt sich aber in zu vielen Handlungssträngen

Seitdem Barbie am 9. März 1959 das Licht der Weltöffentlichkeit erblickte, sorgt sie für Kontroversen. Für die einen symbolisiert sie alles, was Frauen unterdrückt. Von unrealistischen Körperidealen bis hin zu stereotypen Rollenklischees. Für andere ist Barbie ein feministisches Vorbild, das schon in den 1960er Jahren als Ärztin, Wissenschaftlerin, Astronautin oder Präsidentschaftskandidatin in männlich dominierte Sphären vordrang.

Die Marke Barbie jedenfalls ist weit über die Grenzen der USA hinaus bekannt. Die erste Realverfilmung war somit nur eine Frage der Zeit. Zwischenzeitlich war Amy Schumer, dann Anne Hathaway für die Titelrolle unter der Regie von Patty Jenkins im Gespräch, bis Greta Gerwig gemeinsam mit Noah Baumbach zunächst für das Drehbuch, dann als Regisseurin verpflichtet wurde. Spätestens als erste Setfotos mit Margot Robbie und Ryan Gosling in schrillen Neonklamotten auf Inlinern kursierten, begannen sich viele dafür zu interessieren, was die für ihre feministische Haltung bekannte Gerwig aus dem Stoff wohl machen wird.

In Plastik gegossene Misogynie oder Ikone weiblicher Selbstbestimmung? Schon das Intro bricht mit jeder Erwartungshaltung und inszeniert Barbies Genese als Reminiszenz an Kubricks…

Der Text ist erschienen in epd film 8/23 und online abrufbar unter epd-film.de