Transnationales Ensemble Labsa macht auf verschwundene, minderjährige Geflüchtete aufmerksam

Was bleibt, wenn ein Freund verschwindet? Das Transnationale Ensemble Labsa zeigt einen Kurzfilm über Merih, einer von über 8.000 minderjährigen, unbegleiteten Flüchtlingen, die in Deutschland als vermisst gelten.

Stellen Sie sich vor, Sie wachen morgens auf und ihr Kind ist verschwunden, einfach so. Was tun Sie? Sie rufen ihren Sohn oder ihre Tochter auf dem Handy an, kontaktieren FreundInnen ihres Kindes. Danach melden Sie sich bei der Polizei, eine Vermisstenanzeige wird aufgenommen. Vielleicht kleben Sie Plakate, starten Aufrufe im Internet, suchen in Sozialen Netzwerken, in denen sich ihr Kind bewegte, nach Hinweisen. Wenn Sie es geschickt anstellen, mobilisieren Sie eine breitere Öffentlichkeit, die Presse berichtet über den Fall, das Foto wird im Fernsehen gezeigt. Die Polizei ermittelt akribisch, eine Sondereinheit verfolgt Spuren, Hundertschaften durchkämmen den nahe gelegenen Wald. Trotzdem machen Sie sich Vorwürfe, vermuten das Schlimmste, verzweifeln, denn nichts ist schlimmer als die Ungewissheit.

Was passiert, wenn ein unbegleiteter, minderjähriger Flüchtling verschwindet? Zunächst einmal nicht viel, zumindest auf Behördenseite: Asyleinrichtungen oder die zuständigen Jugendämter melden das Verschwinden, Daten werden ausgetauscht. Das kommt nicht selten vor: Auf eine kleine Anfrage von der Fraktion der Grünen gab der Deutsche Bundestag am 13.4.2016 an, dass 2015 in Deutschland 8.004 minderjährige Geflüchtete vermisst werden. Der „Bundesverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge“ meldete Anfang 2016, dass laut Europol in den 18-24 Monaten zuvor europaweit 10.000 minderjährige Geflüchtete verschwunden seien. Genaue Zahlen fehlen…

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Aktivisten von 12thMemoRise präsentieren die Doku „Glaubenskrieger“ in Essen

Schnell wurde Kritik laut, als Mitte Juni einige tausend Menschen in Köln friedlich gegen islamistischen Terror demonstrierten: Wieso so wenig, wo sind sie denn, die MuslimInnen, die sich öffentlich gegen den im Namen ihrer Religion verübten Terrorismus stellen? Lamya Kaddor, Vorsitzende des Liberal-Islamischen Bundes, erklärte auf der Demo, man könne sich nur von etwas distanzieren, zu dem man zuvor eine Nähe verspürt habe. Sie wolle sich vielmehr positionieren und ein Zeichen gegen Gewalt setzen.

Den einen, homogenen Islam und „die“ MuslimInnen gibt es zwar nicht, Kritik am radikalen Islam aus dem Innern der muslimischen Glaubensgemeinschaft organisiert sich aber durchaus. Zum Beispiel in Düsseldorf: Dort wohnen die Gründer des Netzwerks „12thMemoRise“. Seit 2015 macht die Gruppe mit drastischen Aktionen in der Öffentlichkeit auf sich aufmerksam. In der Essener Innenstadt stellten sie eine Hinrichtung des sogenannten IS nach und veranstalteten einen fiktiven Sklavenmarkt, wie er unter dem IS in Mossul Realität war. Die Videos zu diesen Aktionen verbreiten sie auf ihrem YouTube-Channel oder dem offiziellen Facebook-Profil, wo sie sich auch langwierigen Diskussionen in den Kommentarspalten stellen.

Ihr Ziel ist es, eine Diskussion innerhalb der muslimischen Community zu provozieren und auf die Gefahren von Strömungen wie dem Salafimus aufmerksam zu machen, in Deutschland personifiziert durch Konvertiten wie Sven Lau oder Pierre Vogel. Bei ihren Aktionen orientieren sie sich an der modernen Filmästhetik, die sich auch der IS zunutze macht, um Jugendliche zu erreichen.

Der deutsch-amerikanische Filmemacher Till Schauder porträtiert „12thMemoRise“ aktuell in seiner Dokumentation mit dem bewusst provokativen Titel „Glaubenskrieger“…

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